Butter Chicken vs. Tikka Masala: Das ultimative Duell der Curry-Giganten

Wer schon einmal vor der Speisekarte eines indischen Restaurants saß, kennt das Dilemma: Die Wahl zwischen Butter Chicken (Murgh Makhani) und Chicken Tikka Masala fällt oft schwer. Beide Gerichte leuchten in appetitlichen Orange- und Rottönen, beide versprechen zartes Hähnchen in einer sämigen Sauce und beide gehören zu den beliebtesten Exportgelagern der indischen Küche weltweit.

Doch obwohl sie sich optisch ähneln, stecken hinter den Kulissen zwei völlig unterschiedliche Persönlichkeiten. In diesem Beitrag klären wir auf, woher sie kommen, wie sie sich im Geschmack unterscheiden und welches Gericht am Ende wirklich zu dir passt.


Die Herkunft: Tradition trifft auf Zufall

Butter Chicken: Ein Versehen aus Delhi

Das Butter Chicken hat eine klare Geburtsurkunde. Es wurde in den 1950er Jahren im Restaurant Moti Mahal in Delhi erfunden. Die Köche dort standen vor einem Problem: Die im Tandoor-Ofen gebackenen Hähnchenteile trockneten schnell aus, wenn sie nicht sofort verkauft wurden. Um die Reste zu retten, mischten sie eine Sauce aus Tomaten, viel Butter und Sahne zusammen. Das Ergebnis war so revolutionär gut, dass das „Murgh Makhani“ (wörtlich: Butter-Hähnchen) zum Weltstar wurde.

Chicken Tikka Masala: Ein britischer Weltbürger

Die Geschichte des Tikka Masala ist deutlich mysteriöser. Während viele glauben, es stamme aus Indien, deutet vieles auf Glasgow in Schottland hin. Die Legende besagt, dass ein Gast in den 1970er Jahren sein Hähnchen zu trocken fand und der Koch kurzerhand eine Dose Tomatensuppe mit Gewürzen mischte, um den Kunden zufrieden zu stellen. Heute gilt Chicken Tikka Masala als eines der britischen Nationalgerichte. Es ist eine „Fusion-Speise“, die indische Techniken an den westlichen Gaumen anpasst.


Der kulinarische Vergleich: Sauce, Fleisch und Würze

Um die Entscheidung zu erleichtern, müssen wir tief in den Kochtopf blicken. Hier sind die drei Hauptunterschiede:

1. Die Sauce (Das Gravy)

  • Butter Chicken: Hier ist der Name Programm. Die Basis besteht aus pürierten Tomaten, die mit einer fast schon sündhaften Menge an Butter und Sahne eingekocht werden. Sie ist seidig-glatt und hat eine samtige Textur.

  • Tikka Masala: Die Sauce ist hier oft stückiger. Neben Tomaten bilden Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer das Gerüst. Es wird zwar auch Sahne verwendet, aber in deutlich geringeren Mengen. Die Sauce ist meist intensiver rot und wirkt „rustikaler“.

2. Das Geschmacksprofil

  • Butter Chicken: Es ist der sanfte Riese. Der Geschmack ist eher süßlich-mild mit einer feinen Note von Bockshornklee (Kasuri Methi). Schärfe sucht man hier meist vergeblich; es geht um Komfort und ein luxuriöses Mundgefühl.

  • Tikka Masala: Hier darf es brennen. Tikka Masala ist würziger, säuerlicher und oft schärfer. Die Röstaromen des Fleisches stehen stärker im Kontrast zur würzigen Tomatensauce. Es schmeckt „kantiger“ und komplexer.

3. Die Zubereitung des Fleisches

Beide Gerichte verwenden „Tikka“ – also Hähnchenstücke, die in Joghurt und Gewürzen mariniert und im Tandoor-Ofen gegart wurden. Doch beim Butter Chicken verschmilzt das Fleisch fast mit der Sauce, während beim Tikka Masala die würzige Kruste des Hähnchens als eigenständiger Geschmacksträger erhalten bleibt.


Die Nährwerte: Ein Blick auf die Waage

Falls du auf deine Kalorien achtest, gibt es einen klaren Sieger – auch wenn beide Gerichte keine Diätkost sind.

Merkmal Butter Chicken Chicken Tikka Masala
Fettgehalt Hoch (Butter & Sahne) Moderat bis Hoch
Zucker Oft leicht gesüßt Natürliche Süße aus Zwiebeln
Schärfe Sehr mild Mittel bis Scharf
Textur Cremig/Fein Sämig/Stückig

Tipp: Wenn du Kalorien sparen willst, greife eher zum Tikka Masala, da hier weniger Butter verarbeitet wird.


Welches Gericht passt zu dir?

Wähle Butter Chicken, wenn:

  • Du ein Fan von milden, cremigen Saucen bist.

  • Du Schärfe nicht gut verträgst oder Kinder mitessen.

  • Du echtes „Soulfood“ suchst, das sich wie eine warme Decke anfühlt.

  • Du gerne Naan-Brot in die Sauce tunkst (die glatte Sauce haftet perfekt!).

Wähle Tikka Masala, wenn:

  • Du die kräftigen Gewürze der indischen Küche liebst.

  • Du ein wenig Schärfe und Säure in deinem Essen schätzt.

  • Du eine Sauce bevorzugst, die nicht zu schwer im Magen liegt.

  • Du das Gericht lieber mit Reis als mit Brot kombinierst.


Fazit: Ein Unentschieden auf höchstem Niveau

Am Ende ist der Kampf zwischen Butter Chicken und Tikka Masala reine Geschmackssache. Während das Butter Chicken mit seiner königlichen Milde besticht, punktet das Tikka Masala durch seine würzige Energie und seine bewegte Geschichte zwischen den Kontinenten.

Vielleicht ist die beste Lösung beim nächsten Restaurantbesuch einfach: Bestelle beides und teile mit deinen Freunden. Denn egal wie man sich entscheidet – ein schlechtes Curry gibt es bei diesen beiden Kandidaten nicht.


Ich hoffe, dieser Beitrag passt perfekt in deinen Blog! Soll ich noch ein einfaches Rezept für eines der beiden Gerichte hinzufügen oder den Fokus mehr auf die vegetarischen Alternativen (wie Paneer) legen?

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