Was ist eine Fliegenpilz Tinktur und wie wird sie hergestellt?

Flaschen Notizen Was ist eine Fliegenpilz Tinktur und wie wird sie hergestellt

Die Fliegenpilz Tinktur hat in den letzten Jahren in alternativen Heilkreisen an Popularität gewonnen. Trotz ihres gefährlichen Rufs als giftiger Pilz, wird der Fliegenpilz (Amanita muscaria) seit Jahrhunderten in verschiedenen Kulturen medizinisch und rituell verwendet. In der heutigen Zeit gewinnt die Tinktur aus diesem Pilz vor allem in der Volksmedizin und in naturheilkundlichen Anwendungen zunehmend an Aufmerksamkeit.

Hinweis: Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um eine fachmedizinische Beratung. Wir können Ihnen keine Heilversprechen vermitteln. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen Ihren Arzt!

 

 

Was ist eine Fliegenpilz Tinktur?

 

Eine Fliegenpilz Tinktur ist ein alkoholischer Auszug aus dem Fruchtkörper des Fliegenpilzes. In der Tinktur werden die Wirkstoffe des Pilzes konserviert, sodass sie in kleiner, dosierter Form verwendet werden können. Zu den bekanntesten Inhaltsstoffen des Fliegenpilzes zählen Muscimol, Ibotensäure und Muscazon, die eine Wirkung auf das zentrale Nervensystem ausüben können.

Die Anwendung einer Fliegenpilz Tinktur erfolgt meist äußerlich – beispielsweise zur Linderung von Muskel- und Gelenkschmerzen oder zur Unterstützung bei Nervenschmerzen. In der traditionellen sibirischen Medizin wurde der Fliegenpilz auch für rituelle und heilende Zwecke eingesetzt.

 

Wirkung und traditionelle Anwendung

 

Die Wirkung der Fliegenpilz Tinktur ist stark abhängig von der Dosierung und Zubereitung. In kleinen Mengen angewendet, berichten viele Menschen von einer entspannenden, schmerzlindernden und manchmal auch bewusstseinserweiternden Wirkung. Besonders bei Neuralgien, Ischias, Rheuma oder Verspannungen wird sie äußerlich eingesetzt. Innerlich ist sie jedoch nur unter strengster Vorsicht und in stark verdünnter Form anwendbar – und auch das nur nach Rücksprache mit einem fachkundigen Therapeuten.

Wichtig: Die innerliche Einnahme des Fliegenpilzes ist nicht ungefährlich. Da die enthaltenen Substanzen halluzinogen wirken und bei falscher Dosierung zu Vergiftungen führen können, wird von einer unkontrollierten Eigenanwendung dringend abgeraten. Auch interessant: Bienengift in der Salbe: Natürliche Heilkraft für Ihre Haut

 

Herstellung einer Fliegenpilz Tinktur

 

Die Herstellung einer Fliegenpilz Tinktur erfordert Wissen, Erfahrung und äußerste Vorsicht. Hier ein Überblick über das traditionelle Verfahren:

1. Pilzsammlung: Gesammelt werden frische Fliegenpilze, bevorzugt junge Exemplare mit geschlossenen oder halboffenen Hüten. Die beste Zeit dafür ist der Spätsommer bis Herbst. Achtung: Der Fliegenpilz ist leicht mit anderen giftigen Arten zu verwechseln.
2. Reinigung und Vorbereitung: Nach dem Sammeln werden die Pilze sorgfältig gereinigt und in dünne Scheiben geschnitten. Wichtig ist, dass sie frei von Schimmel oder Insektenbefall sind.
3. Trocknung (optional): Manche Hersteller trocknen die Pilze leicht an, um einen Teil der Ibotensäure in das besser verträgliche Muscimol umzuwandeln. Dieser Schritt ist optional, kann aber die Tinktur verträglicher machen.
4. Ansatz: Die geschnittenen Pilze werden in ein sauberes Glasgefäß gegeben und mit hochprozentigem Alkohol (mind. 40 %, z. B. Wodka oder Korn) übergossen, bis sie vollständig bedeckt sind.
5. Reifung: Das Glas wird fest verschlossen und für 4–6 Wochen an einem dunklen, kühlen Ort gelagert. Gelegentliches Schütteln hilft beim Extraktionsprozess.
6. Abseihen und Abfüllen: Nach der Reifezeit wird die Flüssigkeit durch ein feines Sieb oder Tuch gefiltert und in dunkle Tropfflaschen abgefüllt.

 

Fazit

 

Die Fliegenpilz Tinktur ist ein faszinierendes Naturheilmittel mit langer Geschichte und vielfältigen Wirkungen. Sie sollte jedoch mit größtem Respekt behandelt und ausschließlich unter Kenntnis der Risiken und Anwendungsmöglichkeiten verwendet werden.

Für medizinische Zwecke ist eine fachkundige Begleitung unerlässlich, insbesondere bei innerlicher Anwendung. Wer sich für die Wirkung des Fliegenpilzes interessiert, findet in der Tinktur eine konzentrierte und praktische Form – doch Vorsicht und Respekt vor der Pflanze sind hierbei oberstes Gebot.

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