Viele einheimische Schafrassen sind heutzutage vom Aussterben bedroht. Von den 24 in Deutschland heimischen Schafrassen gelten 22 als gefährdet, wobei fünf Rassen den Status einer Erhaltungspopulation haben.
Hier einige Beispiele bedrohter Schafrassen:
- Rauhwolliges Pommersches Landschaf: Diese robuste und alte Landschafrasse ist bestens an das raue Küstenklima angepasst. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging ihr Bestand stark zurück, und sie wurde auf die Rote Liste der vom Aussterben bedrohten Haustierrassen gesetzt.
- Alpines Steinschaf: Als eine der ältesten Schafrassen Europas ist das Alpine Steinschaf hervorragend an das Hochgebirge angepasst. Trotz seiner historischen Bedeutung ist es heute vom Aussterben bedroht.
- Walachenschaf: Diese aus dem Karpatenbogen stammende Rasse wurde 2023 zur „Gefährdeten Nutztierrasse des Jahres“ ernannt, um auf ihre bedrohliche Situation aufmerksam zu machen.
Der Rückgang solcher Rassen ist oft auf die Bevorzugung moderner Hochleistungsrassen in der Landwirtschaft zurückzuführen. Diese modernen Rassen bieten höhere Erträge, sind jedoch häufig anfälliger für Krankheiten und erfordern intensive Pflege. Im Gegensatz dazu zeichnen sich traditionelle Robustrassen durch einfache Haltung und Widerstandsfähigkeit aus, was sie besonders für Hobbyhalter und Selbstversorger attraktiv macht.
Um dem Aussterben bedrohter Schafrassen entgegenzuwirken, bieten einige Bundesländer Förderprogramme an. Beispielsweise unterstützt Hessen die Zucht und Haltung gefährdeter einheimischer Nutztierrassen im Rahmen von Erhaltungszuchtprogrammen.
Der Erhalt dieser vielfältigen Schafrassen ist nicht nur aus genetischer Sicht wichtig, sondern trägt auch zur kulturellen und ökologischen Vielfalt bei.